Ringeltauben sind große, kräftig gebaute Tauben mit relativ langem Schwanz und recht kleinem Kopf. Mit einer Körperlänge von 38–43 cm und einer Flügelspannweite von 68–77 cm sind sie die größten Tauben Mitteleuropas. Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich Größe und Gewicht schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas größer und schwerer als Weibchen. So hatten frischtote Männchen aus Ostdeutschland eine Flügellänge von 240–267 mm, im Mittel 254 mm; Weibchen erreichten 238–260 mm, im Mittel 249 mm. Das Gewicht unterliegt saisonalen Schwankungen und ist im Herbst und frühen Winter durch die Anlage von Depotfett am höchsten. Zum Beispiel wogen in Südschweden von August bis September gesammelte adulte Männchen 465–613 g, im Mittel 539 g; Weibchen wogen 420–600 g, im Mittel 498 g; von Dezember bis März dort gesammelte Männchen wogen im Mittel 498 g; Weibchen im Mittel 478 g.[1]
Bei adulten Ringeltauben der Nominatform sind der vordere Rücken und der Schulterbereich schiefergrau bis graubraun, der übrige Rumpf ist oberseits blaugrau. Kropfbereich und Brust sind diffus gräulich weinrot, zum Bauch hin wird die Färbung heller und ist vor den Unterschwanzdecken sehr hell grau. Der Kopf ist blaugrau. Auf den Halsseiten und im Nacken befinden sich von oben nach unten ein grünes metallisch schimmerndes Band, dann nur auf den Halsseiten ein weißer Fleck und dann wiederum auf Halsseiten und Nacken ein glänzend purpurrotes Band. Die inneren Armdecken, die großen Handdecken und der Daumenfittich sind schiefergrau. Die Außenfahnen der äußeren Armdecken sind überwiegend weiß und die äußersten Armdecken sind vollständig weiß; hierdurch entsteht ein auffallendes weißes Band auf dem Oberflügel. Die Handschwingen sind schwarzgrau, die Außenfahnen der 1. bis 9. Handschwingen haben einen schmalen, scharf abgesetzten, weißen Saum, dieser Saum ist an der 10. (äußersten) Handschwinge nur diffus ausgeprägt. Die Armschwingen sind überwiegend aschgrau. Die Steuerfedern sind oberseits an der Basis breit blaugrau, dann folgt eine diffuse, hellgraue Subterminalbinde und eine breite schwarze Endbinde.
Der Schnabel ist an der Basis rosa bis rot, am Ende orange bis gelblich mit einer hornfarbenen Spitze. Die fleischige Membran über den Nasenöffnungen ist weiß. Die Beine und Zehen sind hell- bis dunkelrot. Die Iris ist hellgelb.
Ringeltauben bewohnen bewaldete Landschaften aller Art, gegebenenfalls reichen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume oder Büsche, und wenn auch diese fehlen, brüten die Tiere z. B. in Dünen, auf Strandwiesen oder in Getreidefeldern auch auf dem Boden. Bruten im besiedelten Bereich sind in Europa mindestens seit 1821 bekannt, heute brüten Ringeltauben in Alleen, Parks und auf Friedhöfen vielfach auch bis in die Zentren der Städte. Die Brutplätze dürfen nicht zu weit von geeigneten Nahrungshabitaten entfernt sein, das sind in Europa heute vor allem landwirtschaftlich genutzte Bereiche wie Grünland und Äcker, aber auch die zur Brut genutzten Wälder und Grünanlagen. Die Nahrungsflüge können sich je nach Angebot auf die Nestumgebung beschränken, aber auch regelmäßig über Entfernungen von 10 bis 15 km erfolgen.Die Nahrungssuche erfolgt sowohl auf dem Boden, als auch, im Gegensatz zu den anderen mitteleuropäischen Tauben, zu erheblichen Teilen auf Bäumen und Sträuchern. Die Art ist bei der Nahrungssuche außerhalb der Reviere gesellig und bildet hier oft kleine Schwärme. Die Nahrung ist wie bei den meisten Arten der Familie fast ausschließlich pflanzlich. Hauptnahrung sind in Europa Eicheln, Bucheckern und Getreidesamen. Daneben wird jedoch je nach dem lokalen Angebot ein sehr breites Spektrum weiterer Vegetabilien gefressen, dazu zählen grüne Blätter, Knospen und Blüten verschiedenster Pflanzen, Beeren und andere Früchte, Wurzelknollen (z. B. Kartoffeln oder Rüben), sowie Eichengallen. Städtische Populationen können sich hauptsächlich von Brot und anderen Backwaren ernähren. Tierische Nahrung wird gelegentlich aufgenommen, am häufigsten offenbar Schildläuse sowie Schmetterlingsraupen und -puppen, vereinzelt auch andere Gliederfüßer und Regenwürmer. Offenbar zur Deckung des Kalkbedarfs werden manchmal kleine Mollusken, also Muscheln und Schnecken gefressen.
Weshalb dieser Beitrag in unserem Frankfurt Magazin? Als Fortführung des gestrigen Beitrags über die Taubenhäuser des Stadttaubenprojekts in Frankfurt und um mehr Verständnis für diese schönen Tiere zu bitten.
Oftmals findet man Ringeltauben auch unter den bei vielen Menschen verhassten Straßentauben. Irgendwie müssen sich die Tiere ja ernähren. Wie oft haben wir gesehen, dass Tauben bei politischen Veranstaltungen als Friedenstauben aufgelassen werden, oder bei Hochzeiten, oder als Liebesmotive bei solchen Anlässen genutzt werden? Sehr, sehr oft. Wenn es aber um den Umgang mit diesen lieben Vögeln geht dann sind wir Menschen hilflos und greifen sofort zu drastischen Mitteln. Wir führen Krieg gegen diese Tiere anstatt uns mit ihnen zu arrangieren und uns an Ihnen zu erfreuen.
In Deutschland leben ungefähr 2.5 Millionen Paare dieser tollen Vögel, verteilt über das ganze Land.
Straßentauben gib es in Frankfurt ungefähr 5000. Das ist doch keine Zahl die uns Angst machen muss und uns dazu führt Krieg mit diesen schönen Vögeln zu führen. Vielleicht liegt es daran, dass es keine Singvögel sind. Weshalb dann der Aufwand? Aber hat jeder von uns schon einmal ein Paar dieser Tauben beobachtet, das Schnäbeln und Gurren gesehen und gehört? Wohl nicht sonst säße die Abneigung nicht so tief. In meinem Garten finden sich oft auch Tauben ein um sich im Vogelbad zu erfrischen und zu trinken. Man kann beobachten, dass die Tauben eher schüchtern und zurückhaltend an die tränke kommen, jede Amsel oder Blaumeise vertreibt die großen Vögel sofort bevor sie sich selbst am Wasser laben.
Ich bewundere die Mitarbeiter im Stadttaubenprojekt in Frankfurt und anderen Städten, die sich für diese armen Wesen engagieren und Geld und Material einsammeln um ihrem Auftrag nachkommen zu können.