Die originale Bebauung des Frankfurter Römerbergs wurde 1944 durch Bomben der britischen Luftwaffe fast in Gänze zerstört. Der Römerberg wurde komplett neu und originalgetreu rekonstruiert.
Die Westseite des Römerbergs wird vom historischen Rathaus der Stadt dominiert, auf der Südseite steht die frühgotische Nikolaikirche. Ebenfalls an der Südseite stand das moderne Eingangsgebäude des historischen Museums, mittlerweile geschleift, wie man zu früherer Zeit sagte, um dem Neubau im Rahmen des Neubaus der Altstadt platz zu machen. Dieses ist zur Fertigstellung bis 2016 geplant.
Die Häuserzeile auf der Ostseite des Römerbergs wurde in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Rekonstruktion neu errichtet. Die historischen Namen dieser Gebäude sind:
Großer und Kleiner Engel
Goldener Greif
Wilder Mann
Kleiner Dachsberg
Großer Laubenberg
Schwarzer Stern
Auf dem Römerberg steht der Gerechtigkeitsbrunnen. Dieser ist ein Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. In seiner heutigen Form entstand er 1611. Kurzfristig spielte er während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches eine Rolle als Weinbrunnen.für den Kaiser und auch das Volk. Wegen des hohen Wasserspiegels in der Stadt Frankfurt ließen sich Ziehbrunnen sehr einfach realisieren. Die älteste Überlieferung zu einem solchen Ziehbrunnen findet man in der Chronik zu Frankfurt von Lersner. Er spricht von einer Röhrenleitung die 1453 vom Mainzer Tor, zu einem Springbrunnen an der Alten Nikoleikirche gelegt worden sei.
Auf dem Römerberg findet während der Adventszeit jedes Jahr der Weihnachtsmarkt statt, der nicht nur zu den größten und schönsten in Deutschland zählt, sondern auch zu den ältesten.
Der Platz ist nicht nur bei Touristen sehr beliebt, sondern ein absolutes Muss bei Hochzeiten und den Brautpaaren. Die Trauungen finden in dem Trausaal des Römers statt und die Brautpaare verlassen danach den Römer über die historische Treppe, direkt auf den Römerberg. Dort bietet sich ihnen der gigantische Blick auf den Römerberg, den Gerechtigkeitsbrunnen, die Nikoleikirche, die historischen Gebäude und, ja nach Jahreszeit auch auf den Weihnachtsmarkt.
Der Römerberg in Frankfurt, von den Bürgern auch die “Frankfurter gut Stubb” genannt, zählt neben dem Pariser Platz in Berlin und dem Marienplatz in München zu den wichtigsten deutschen Stadtplätzen.
Der östliche Teil des Römerbergs ist auch als der Samstagsberg bekannt. Schon zur Zeit der Königspfalz Frankfurt, östlich des Römerbergs, wurde an Samstagen öffentlich Gericht gehalten. Zu dieser Zeit mussten die Frankfurter Juden über den Samstagsberg gehen, durften den Römerberg sonst nur zur Messezeit betreten. Zu späterer Zeit wurden auf dem Platz Wochenmärkte abgehalten. Der Platz hatte einen eigenen Brunnen. Dieser wurde ebenfalls 1944 zerstört aber 1983 nach einer historischen Kopie neu erbaut.
Wenn bald die Rekonstruktion und neue Bebauung des Frankfurter Altstadtviertels abgeschossen sein wird, dann stellt sich Frankfurt mit seinem Römerberg und der “neuen” Altstadt in einem hervorragenden Licht für alle Besucher dar.