FRANKFURT (dpa-AFX) – Am deutschen Aktienmarkt geht es weiter abwärts: Nach dem Kursknick zu Wochenbeginn ist der Dax auch im frühen Handel am Dienstag ins Minus gerutscht. Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG verwies neben der anhaltenden Unsicherheit durch Griechenland auch auf Chinas Wirtschaft, die mit zuletzt schwächeren Daten mehr und mehr Sorgenfalten erzeuge. Das halte Börsianer derzeit von neuen Käufen ab.
Der Dax verlor am Dienstagmorgen 0,33 Prozent auf 10 628,54 Punkte. Zu Handelsbeginn hatte sich der Leitindex noch stabil gezeigt. Der MDax büßte 0,12 Prozent auf 18 702,87 Punkte ein. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,38 Prozent auf 1473,30 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx50 gab seine Startgewinne ebenfalls ab und sackte zuletzt um 0,17 Prozent ab.
STABILISIERUNGSVERSUCH NACH RÜCKSCHLAG
Der Dax hatte vor seinem aktuellen Rückschlag eine vierwöchige, fast durchgängige Gewinnserie hingelegt. Er war in der Vorwoche auf sein Allzeithoch bei 10 984 Punkten gestiegen. Seit Jahresbeginn kletterte der Leitindex um bis zu 17 Prozent nach oben. Am Montag hatten Anleger aber verstärkt Kasse gemacht und das Barometer der 30 wichtigsten deutschen Aktien von seinem Rekordniveau etwas nach unten gedrückt.
Zwar stumpften die meisten Anleger mit dem Blick auf das Krisenthema Griechenland merklich ab, sagte ein Händler. Auch habe die Europäische Zentralbank EZB mit ihrer neuerlichen Geldspritze im Januar eine Brandmauer an der Börse eingezogen. Dennoch hielten sich viele Investoren spürbar zurück.
HEIDELBERGCEMENT KAUM BEWEGT VON ZAHLEN
Die Aktie von HeidelbergCement legte nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen um 0,68 Prozent auf 66,38 Euro zu. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD) habe seinen Erwartungen entsprochen, kommentierte Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow das Ergebnis. Der Geschäftsausblick sei positiv. Ein anderer Börsianer nannte die Jahreszahlen “unspannend”.
Im MDax rutschten Metro-Aktien nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen um 3,66 Prozent auf 28,565 Euro ab. Die bereinigten Ergebnisse des ersten Geschäftsquartals wurden von Experten zwar meist positiv kommentiert. Analyst Arnaud Joly von der französischen Investmentbank Societe Generale hob insbesondere die Erholung der Elektronikketten Media Markt und Saturn positiv hervor. Der Risikofaktor Russland bleibe jedoch bestehen. Vor der Bilanzvorlage hatten die Einzelhandelstitel zudem einen starken Lauf, so dass einige Händler auch auf Gewinnmitnahmen verwiesen.
Ein weiterer Anteilsverkauf des Großaktionärs Permira hat derweil den Aktien von Hugo Boss ein Minus von 3,79 Prozent eingebrockt. Der Finanzinvestor platzierte Händlern zufolge 9 Millionen Aktien des Modekonzerns am Markt. Zudem sollen weitere Anteile direkt an die Familie Marzotto losgeschlagen werden. Nach Angaben eines Händler liege der Preis pro Aktie bei 102 Euro am untersten Ende der anvisierten Spanne. Er zeigte sich auch von der Platzierung überrascht, da noch im Dezember eine Mindesthaltefrist von drei Monaten angekündigt worden sei./fat/das