Man sieht immer mehr asiatische Touristen um die Großbaustelle schleichen und um zu versuchen einen Blick auf die “Neue Altstadt” zu erhaschen. Leider gibt es aus Sicht der Touristen nichts zu sehen. Nur eine große Baustelle mit vielen Betonmauern auf verschiedenen Grundstücken.
Weshalb Beton? Angeblich aus statischen Gründen können Fachwerkhäuser nicht im herkömmlichen Sinne gebaut werden. Zumal der Untergrund für die Neubauten kein einfacher ist. Die Tiefgarage des früheren technischen Rathauses und des Römers befindet sich darunter und es fährt auch eine U-Bahn regelmäßig unter den Grundstücken. Die Erschütterungen könnten schädlich für die Häuser sein.
Ab dem ersten Stock werden dann Fachwerkwände und Giebel bebaut. Die Betonsockel werden mit Main-Sandstein verkleidet. Nur mit Sandstein ist der Bau aus statischen Gründen heutzutage nicht mehr möglich. Das gilt für alle 15 Rekonstruktionen. Nur ein Haus, die “Goldene Waage” wir voraussichtlich aus vielen Originalteilen rekonstruiert. Diese waren teils privat eingelagert um sie für eine Wiederverwendung zu schützen. Die Goldene Waage ist das schönste der rekonstruierten Häuser und es werden hier auch Original – Eichenbalken verbaut, die 500 Jahre alt sind. Aber, die Grundkonstruktion wird ebenfalls aus Beton sein.
Insgesamt werden 35 Häuser entstehen, 15 davon sind die sogenannten Rekonstruktionen, darunter die Goldene Waage, das Haus Würzgarten am Markt, der Rebstock-Hof an der Braubachstraße, “Tante Melber”, Das goldene Lämmchen, und viele andere. Diese Häuser werden auch innen möglichst originalgetreu wiederhergestellt.
Auf den zwanzig übrigen Parzellen entstehen moderne Neubauten, die sich an den strengen Regeln einer Gestaltungssatzung orientieren, mit Erdgeschossen aus Sandstein und steilen Satteldächern.
In den Erdgeschossen sollen nach Möglichkeit Verkaufsläden eingerichtet werden. Die Stadt behält sich vor die Entscheidung für die Art von Einzelhandel selbst zu treffen. Damit soll vermieden werden, dass eine große und einseitige Ansammlung von Souveniergeschäften entstehen.
Man könnte sich natürlich an den historischen Vorgaben ein wenig orientieren. Zum Beispiel kann man sich eine Bäckerei vorstellen die sich auf Brot, Brötchen und Wsserwecken und ähnlichem orientiert. Was ist mit einer Wursterei die Fleischwurst, Rindswurst, Frankfurter herstellt und der Kunde dies über Glasscheiben betrachten kann. Natürlich kann man die Produkte frisch dort kaufen, zum sofortigen Verzehr oder zum Mitnehmen. Eine Apfelweinwirtschaft ist doch dort ebenfalls vorstellbar, eine Konditorei würde das Angebot abrunden.
Oder eine normale Metzgerei die sich auf Frankfurter Produkte konzentriert. Für alle diese Läden ließen sich doch bestimmt Frankfurter Traditions-Unternehmer finden oder auch Betriebe aus der Kleinmarkthalle die hierhin expandieren könnten.
Die Stadt könnte doch Gespräche mit Gräf-Völsings, Possmanns, Weidenwebers oder Eiflers und Heiningers führen. Einen Eissalon im Sommer und im Winter in den gleichen Räumen Souveniers kann auch nicht schaden.
Für die Gestaltung der Bürgersteig und Straßenbeläge wurde noch keine Entscheidung getroffen. Bitte denken sie an barrierefreie Wege lieber Magistrat, damit Behindert keine unüberwindbaren Hindernisse vorfinden.