FRANKFURT (dpa-AFX) – Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag zugelegt. Händlern zufolge stützten deutsche Konjunkturdaten die moderate Aufwärtsbewegung. Der Dax stieg bis zum Mittag um 0,35 Prozent auf 12 077,69 Punkte. Eine eindeutige Richtung war aber nicht erkennbar; am Vortag war der Dax noch gefallen.
Der MDax der mittelgroßen Konzerne rückte derweil um 1,00 Prozent auf 21 285,25 Zähler vor. Für den Technologiewerteindex TecDax ging es um 0,89 Prozent auf 1639,76 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,43 Prozent.
Die hiesigen Unternehmen haben im Februar bei der Produktion stärker als erwartet zugelegt: Das produzierende Gewerbe stellte saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, während Experten mit einem Anstieg um lediglich 0,1 Prozent gerechnet hatten. Überdies haben die deutschen Exporteure im Februar den Rückschlag zum Jahresauftakt wieder ein Stück weit wettgemacht: Die Ausfuhren lagen 1,5 Prozent höher als im Januar. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Plus gerechnet, allerdings nur um 1,0 Prozent.
FED UNEINS WEGEN ZEITPUNKT FÜR ZINSWENDE
Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung brachte hingegen nicht die erhofften Hinweise auf den Zeitpunkt der angekündigten Zinswende. Das Papier zeigte lediglich, dass unter den Notenbankern weiter keine Einigkeit herrscht. Einige Mitglieder waren für eine Erhöhung bereits im Juni, andere plädierten wegen des gesunkenen Ölpreises und des starken Dollar für eine spätere Anhebung. Einige Mitglieder hielten eine Leitzinserhöhung sogar erst im Jahr 2016 für angemessen.
Am Nachmittag könnten frische Wirtschaftsdaten aus den USA dem deutschen Markt weitere Impulse geben. Wie gewöhnlich stehen donnerstags die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf der Agenda. Zudem werden die Großhandelsumsätze für Februar präsentiert.
KONSOLIDIERUNG DER PHARMABRANCHE TREIBT STADA
Unter den Einzelwerten gehörten die Aktien von Stada mit einem Gewinn von 2,32 Prozent aufgrund von Übernahmefantasien zu den attraktivsten Werten. Die Pharmabranche bleibt im Konsolidierungsmodus: Der US-Konzern Mylan will den irischen Konkurrenten Perrigo für 28,9 Milliarden US-Dollar kaufen. Die geplante Transaktion dürfte auch der Stada-Aktie Übernahmefantasie einhauchen, kommentierte JPMorgan-Analyst David Adlington.
Manz-Aktien haben ihre Kursrally mit einem aktuellen Gewinn von knapp 6 Prozent fortgesetzt. Damit beläuft sich das Plus seit der letzten Märzwoche nun auf mehr als 30 Prozent. Einem Börsianer zufolge profitiert der Hightech-Maschinenbauer weiter von einem vermutlich wegweisenden Auftrag aus dem Bereich Elektromobilität, der dem kalifornischen Elektroautobauer Tesla zugeschrieben wird.
Die zuletzt stark gelaufenen Aktien von Zeal Network rutschten um 4,74 Prozent auf 49,63 Euro ab. Börsianern zufolge wurde beim Betreiber von Online-Lotterien das höchste Kursniveau seit April 2014 für eine Platzierung genutzt. Den Händlern zufolge wurden 10 Prozent der ausstehenden Aktien zu 49 Euro verkauft und damit rund 6 Prozent unter dem Vortagesschluss. Dies habe für weitere Gewinnmitnahmen gesorgt./edh/das