Die Frankfurter Eintracht schlug Hannover zum ersten Mal nach 27 Jahren auf deren eigenem Platz. Nun ja, ein Auswärtssieg für Frankfurt. Aber was für einer, zum richtigen Zeitpunkt. Nach 5 nicht gewonnenen Spielen tropfte der Eintracht das Wasser bereits über die Oberkante der Unterlippe in den Hals. Dem von Trainer Armin Veh angerührtem Beton in der Verteidigung entkam kein einziger positiver Ansatz während der gesamten ersten Halbzeit. Frankfurt ließ Hannover nicht hinein und die wollten wohl auch nicht so recht. Umgekehrt verfing sich Frankfurt in seinem eigenen Verteidungsdickicht und schaffte so eine Negativ – Zone der Fußballkunst in den ersten 45 Minuten.
Die Protagonisten in Gelb gingen mehr oder weniger erfolgreich in die Pause da sie die Mannen aus Hannover komplett von ihrem Tor fernhalten konnten.
Nach der Pause war es allerdings vorbei mit der Ruhe. In der 51. Minute erzielte Hannover durch Klaus das 1:0 . Wer allerdings dachte jetzt würde Hannover den Knüppel auspacken, der lag vollkommen falsch mit seiner Einschätzung. Frankfurt besann sich eines Besseren und der Jung-Nationalspieler Marc Stendera, zu erkennen am Gestrüpp im Gesicht, erzielte zuerst den Ausgleich (57. Minute) und dann das Siegtor in der 65. Minute. Beide Treffer erzielte der “Terrorist” der Eintracht durch eigene Initiative, einmal mit links und den zweiten Treffer mit dem rechten Fuß.
Stendera hatte den Notausgang aus dem Betonmischer gefunden. Er hieß Initiative, Können und den Willen zu gewinnen.
Frankfurt drehte das Spiel und zeigte Hannover was eine Harke ist. Endlich eine Spiel mit einem positiven Ausgang auch wenn das gelbe Trikot dann doch an Kanarienvögel im Ausgehkleid erinnerte. Auch wenn die Mannschaft verunsichert auftrat und zumindest in der ersten Halbzeit nichts zustande brachte.
Ob das neue Konzept denn auch genügt den Bayern aus München am kommenden Wochenende die Lederhosen vom Laib zu reißen muß sich noch zeigen, obwohl es schon reizvoll scheint die Bayern wieder einmal ohne Hosen im Frankfurter Waldstadion zu sehen. Traum und “wishfull dreaming” oder Realität und harte Fakten, das wird sich dann am unter Flutlicht zeigen. Möglich ist alles im Fußball, nicht weil die Frankfurter Gelbhemd Vögel wieder einmal ein Korn gefunden haben, aber wer hätte denn schon gedacht, daß die SGE so brutal gegen Mönchengladbach verliert oder in Ingolstadt untergeht? Sichere Punkte verschenkt und dann nach 27 Jahren erstmals in Hannover gewonnen. Warum also nicht einmal einen Coup gegen die Bayern landen. Ein frühes Pressing gegen die Bayern und nicht im eigenen Strafraum verschanzen könnte die Möglichkeit eröffnen die Bajowaren in die Schranken zu weisen. Man darf ja auch einmal ein wenig träumen. Unangreifbar sind die Bayern nicht, so wenig wie die Frankfurter ein ernsthafter Gegner für sie sind.
Aber besser und gesünder fürs Gemüt von Spiel zu träumen anstatt ständig wieder zu beginnen von Europa zu schwätzen obwohl man nicht einmal sicher den Abstieg in die 2. Liga vermieden hat.
Der Kölner Trainer hat es gerade wieder einmal gebracht. In einem Interview mit der FAZ sagte er man könnte in der Zukunft schon einmal in Europa angreifen. Laßt uns lieber mal die Bayern schlagen, das macht viel mehr Laune als sich in Europa zu verschleißen.