4-3-2-1 das war wohl die Grundordnung die der Trainer der Mannschaft von Eintracht Frankfurt mitgegeben hat. Frankfurt zeigte durch Stefan Aigner gleich am Anfang der Partie wo es langgehen wird. Aigner fegte den Brasilianer Rafinha rabiat von den Beinen und machte klar wessen Stadion das war. Das Waldstadion und nicht Aue, hier wollte man den Bajuwaren zeigen wer Herr im Haus ist und, daß man wohl kein zweistelliges Ergebnis zulassen wird, wie einige befürchtet und andere offen angekündigt haben.
Frankfurt spielte in der ersten Halbzeit sehr tief stehend und raubte den Münchnern den Nerv zum Tore schießen. Ganze 2 mal mußte der Frankfurter Keeper, Lukas Hradecky in der ersten Halbzeit eingreifen, jeweils bei einem Kopfball von Vidal (11.) und Martinez in der 30. Minute. Der “Spiderman” in grün holte die Bälle sicher aus der Luft. Ansonsten ließ die Eintracht in der ersten Hälfte keine Chancen zu. Da die Bayern in der bisherigen Saison die meisten Tore in der zweiten Hälfte erzielten konnte man gespannt sein wie es diesmal nach der Pause weitergehen würde.
Der sonst sichere Zambrano verstolperte den Ball gleich zu Beginn, aber “Spiderman” lenkte den Schuß von Costa, der frei vor ihm auftauchte, zur Ecke. (46) Dann ging es erst einmal weiter wie in der ersten Hälfte. Die Bayern umkreisten den Frankfurter Strafraum wie Kreisläufer, fanden aber keine Lücke. Im Gegenteil, es ergaben sich nun auch Konterchancen für die Eintracht. Alexander Maier, der heute arbeitete wie selten, setzte den Ball in der 52. Minute neben den Pfosten und Marc Stendera scheiterte in der 53. Minute an dem Welttorhüter Manuel Neuer.
Die Frankfurter agierten nun mutiger aber gerieten natürlich deshalb auch öfters in Schwierigkeiten. Aber den Bayern fehlte die sonst übliche Leichtigkeit das Abwehrbollwerk einer Mannschaft zu überwinden und scheiterten immer wieder. So auch Robert Lewandowsky in der 65. und 81 Minute. Es wurde noch Thiago und später Alaba eingewechselt aber auch das führte nicht zum Erfolg für die Lederhosenträger. Der blau/weiße Lack war ab und die Münchner mußten frustriert hinnehmen, daß Ihnen die “Micky Mouse” Mannschaft, wie Hoeness einmal ausdrückte, die Butter vom Brot genommen hatte.
Normalerweise baut die Eintracht schwache Mannschaften auf indem sie diese gewinnen läßt aber dieses mal streifte sie dem Favoriten die Hosenträger herunter, der noch fast über diese in eine Niederlage geschlittert wäre.
Beide Mannschaften hatten Glück nicht zu verlieren, für unsere Eintracht war dies ein großartiger Erfolg, für die Bayern ein blaues Auge im Antlitz des von Hoeness zitierten Goliaths. Leider kommt man den Bayern momentan nur mit einer Kombination aus Abwehrbollwerk und Nadelstichen im Angriff bei, aber wer will es den Frankfurtern verdenken, standen sie doch dem stärksten Sturm auf Gottes Erdboden gegenüber. Die Bayern kaufen alle Fußballkünstler dieser Welt auf, sollten sie nicht bei drei auf den Bäumen sein. Was will man sonst dagegen machen als ihnen den Ball wegnehmen oder halt immer ein Bein mehr in der Abwehr zu haben. Lahm meinte später, es gibt halt doch immer wieder eine Mannschaft die noch tiefer steht, was erwartet er denn in seiner Arroganz? Daß man schon aufgibt wenn er aufläuft?
Frankfurt hat die Aufgabe bravourös gelöst und der Trainer hat die richtigen Worte gefunden die Mannschaft nach der schwachen Leistung in Aue gegen diesen Gegner zu motivieren. Die Mannschaft, allen voran Stefan Aigner, hat toll gekämpft und auch die Stürmer wie Seferovic und Meyer haben hinten geholfen wo und wann immer notwendig wurde. Eine ganz tolle Leistung und die Mannschaft hat allen Grund zum Freuen und Feiern an diesem Abend.