Ich bin dann mal weg? Rucksackträger in Frankfurt

 

Knapsack in der City. Was da wohl drinnen ist?

Knapsack in der City. Was da wohl drinnen ist?

Den Werbespruch “Ich bin dann mal weg” von einer deutschen Modemarke für Freizeitkleidung trifft möglicherweise auf viele Rucksackträger in Frankfurt zu. Vielleicht auch in anderen deutschen Städten, aber uns geht ja nur Frankfurt was an.

Ich bin oft unterwegs in Frankfurt, zugegebener Weise mit dem Auto, und sehe immer mehr Mitbürger mit einem Rucksack auf dem Rücken.

Dabei gibt es verschiedene Gruppen:

Anzugträger mit oder ohne knappen Mantel (Arschverkühler) wie wir hier sagen, und ein kleiner bis mittelgroßer Rucksack auf dem Rücken. Zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Die meisten dieser Gruppe wohl auf dem Weg ins Büro oder von dort nach Hause. Die Rucksäcke sind von leer bis gut gefüllt und teilweise sind das Edelmodelle aus Leder und so. Natürlich auch unrasiert, Pardon, mit drei Tage Bart heißt das ja wohl heute. Weshalb verkleiden diese Herren sich so? Oder ist schon Karneval in der Endphase? Das Frühstück fürs Büro bleibt so wahrscheinlich schön frisch im Winter. Im Sommer schmilzt die Butter und rinnt auf den Rücken. Das glänzt dann toll als hätte man sich sportlich betätigt. Nur irgendwann riecht es ranzig und man muß das Hemd wechseln. Manche fahren auch mit der Straßenbahn oder der U-Bahn. Hast Du schon einmal einen Rucksack volle Hitze ins Gesicht bekommen wenn der Typ sich drehte und Du auf der Bank sitzend vor Dich hinträumtest? 

Dann die Gruppe mit Jeans, sportlicher Winterjacke, mit und ohne Pelz besetzter Kapuze und mittelgroßem bis großem Rucksack. Halb bis prall gefüllt. Wie auf einer Bergtour. Teils mit Bart aber ansonsten glatt rasiert. Wahrscheinlich ist das Rasierset auch im Knapsack wie die Amis sagen. Saubere Unterhosen, ein Frühstücksbrot und Kondome mit Heizung. Man weiß ja nie was so in der winterlichen Wildnis im Park passiert.

Auch gibt es die Gruppe Frauen und Männer, in allen Arten von Klamotten, mit leeren Rucksack auf dem Rücken. Die gehen entweder einkaufen, würde ja Sinn machen, oder Sie brauchen das Ding als Gegengewicht, damit sie nicht vornüber über die Lenkstange fallen. Oder sie wollen einfach dabei sein, dazu gehören. Sich  abgrenzen von den altmodischen Glattrücken ohne Rucksack. Es könnte ja auch schließlich sein, daß der Rucksack vorsorglich dabei ist falls man Banker ist und eine Boni erwartet. Der wird dann nach Hause geschafft und unter die Matratze gelegt. Damit kein böser Banker dran kommt!

Was haben die alle vor, und vor allem, was haben die in diesen Rucksäcken? Gerade heute morgen habe ich einen gesehen, Rucksack prall gefüllt, sportlich und teuer gekleidet, mit dem Drahtesel unterwegs. Was da wohl drinnen ist? Um 8 Uhr morgens?  Wohlgemerkt, es ist November und die Temperatur war um die 5 Grad. Der ist wohl kaum zum Camping im Park unterwegs. Vielleicht ist ja die Wäsche drin, für Muttern oder die Reinigung zum Waschen, oder er fährt die Weihnachtsgeschenke spazieren damit zu Hause niemand in den Päckchen herumschnüffeln kann?

Auf jeden Fall kann man die tollsten Typen sehen. Darwin hätte seine Freude gehabt. Vermutlich hätte er den Rucksack für angewachsen gehalten. Für die Jagdwaffen des Tages. Home Knapsack. Mit Buckel zum Abschnallen.

Die Bärte, ob kurz oder lang hätte er wohl ignoriert, schließlich trug man eher Bart zu seiner Zeit. Nur die Pferdeschwänzchen der Möchtegern – Drogendealer aus Süd Amerika würden ihn verwirren. Aber da ist ja heute keine Gefahr mehr. Die meisten Dreitagebartträger, die da so herkommen als seien sie ungewaschen aus dem Bett direkt aufs Fahrrad oder in die Stiefel gestiegen, können keinen Pferdeschwanz mehr tragen, sie sind schlicht zu alt. Am Kopf fehlt das Haar, teils hinten, teils vorne oder komplett. Aber was solls, rasieren wir uns halt nicht mehr. Sieht toll verrucht aus, was macht da schon der fehlende Pferdeschwanz. Nichts, graue oder angegraute Stoppeln im Gesicht machen männlich! Ob Politiker, Manager oder Student, Hauptsache unrasiert. Hoffentlich wenigsten geduscht oder gewaschen. Man weiß ja nie. Man riecht es höchstens.

Die Rucksack Industrie wird das alles sehr positiv sehen. Irgendwann frag ich mal einen was er denn so drinnen hat im Sack. Kann man doch machen oder? Die Frage ist  weniger peinlich als einen Schotten nach seinem Sack zu fragen.

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