Eigentlich hat er am Sonntag gar nicht mitgespielt, zumindest in der ersten Halbzeit. Man konnte ihn nur manchmal in Leuchtturmgröße über den Platz traben sehen, mit seinem lächerlichen Haarbüschel in der Mitte seines Schädels.
Alexander Meier, der siebenfache Torschütze der Eintracht, untergegangen im Alltagsbrei der Mannschaft, genauso phlegmatisch wie der Rest der Truppe, lahm, abspielschwach und nicht zum Kämpfen gegen den Abstieg angetreten. In der zweiten Halbzeit allerdings ein neuer Meier und eine neue Mannschaft. Ein Meier der den Wolfsburgern einen lupenreinen Hattrick reinmeierte und Wolfsburg sich damit mit der dritten Niederlage in Folge abfinden mußte.
Aber der Reihe nach, zuerst haute Dante der Eintracht das 0:1 rein, indem er Abraham vernaschte und an ihm vorbei mit einem langen Bein das Tor erzielte. Das war allerdings mit der einzige Fehler von Abraham, doch der reichte zu diesem Zeitpunkt, die Eintracht auf die klare Verliererstraße zu schicken. Noch 1 oder zwei Tore für die Norddeutschen wären drin gewesen aber fielen nicht. Nicht weil die Eintracht so gut gewesen wäre, nein wegen viel Dusel und Schlampigkeit bei den Wölfen. Als Zuschauer wünschte man sich die Pause herbei und einen Trainer der den Jungs klarmachte wo das gegnerische Tor steht und, daß der Ball dort hinein mußte. Der einzige Stürmer der Eintracht, Haris Seferovic verstolperte nahezu jeden Ball und wurde seiner Aufgabe keinesfalls gerecht. Nach der Halbzeit mußte er den Platz verlassen und zeigte sich dann von seiner miesen Seite. Er nahm nicht auf der Ersatzbank Platz sondern suchte sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin einen Platz auf der leeren Tribüne und machte eindeutige Handbewegungen in Richtung Bank und Verantwortlichen. Veh lies sich das auch nicht gefallen sondern sprach in einem späteren Interview deutlich aus was er von einem Stürmer hält der zwar nichts bringt aber sich aufspielt wie ein großer Star. Nämlich nichts. Ob damit das Tischtuch zwischen beiden Protagonisten zerrissen ist bleibt abzuwarten. Wundern würde es niemanden.
Alle bis zur zweiten Halbzeit blinden Eintrachtler, in die Pause gepfiffen von den Rängen, erkannten plötzlich wo es lang ging, speziell der eingewechselte Fabian, der die Wolfsburger gut aufmischte und Linie und Laune in das Frankfurter Spiel brachte. Huszti brauchte man nicht aufwecken, der kann Bundesliga.
In der 66. Minute war es dann soweit, Fabian eroberte einen Ball der dann zu Meier kam und der verwandelte eiskalt zum 1:1. In der 73. Minute lies Meier das 2:1 folgen und man hatte plötzlich den Eindruck, “Die könnens ja doch!” Man wartete auf das 3. Tor weil sich plötzlich alle Frankfurter fast die Beine ausrissen um den Wölfen eins in den Pelz zu brennen, aber es kam erst anders.
Andre Schürrle, der Spätzünder aus der Wolfsrotte, auch Jung war inzwischen eingewechselt, erzielte nur 6 Minuten später den 2:2 Ausgleich. Nur die Tatsache, daß die Eintracht es am Sonntag mit einem Top Player der Bundesliga zu tun hatte lies dem Zuschauer den Fluch in der Kehle stecken. Immerhin hatte man Wolfsburg ein vermeintliche 2:2 abgerungen. Die Eintracht stürmte weiter, Severovic war vorerst vergessen und Wolfsburg scheiterte nur knapp daran der Eintracht in der vorletzten Minute das 3:2 reinzuwürgen.
Das war auf der anderen Seite wiederum Alexander Meier vorbehalten, nach sauberer Vorarbeit von Aigner. 3:2 für Eintracht Frankfurt, ein zufriedenes Publikum, ein lachender Trainer und zufriedene Spieler der Eintracht in Interviews. Ein Spieler wie Alexander Meier ist unverzichtbar für die Frankfurter Eintracht, sie haben sonst kaum jemand der ein Tor reinmacht. Der einzige Stürmer stolpert über sein eigenes übergroßes Ego. Sollen Sie ihn doch verkaufen und sich einen anderen holen, einen wie Ujah der seine Tore einfach macht und nicht rumzickt wie eine Diva.
Was will man mehr? Für den heutige Tag sind alle zufrieden, denken wohl aber schon an den nächsten Spieltag in Augsburg. Neues Spiel, neue Herausforderung.