Quo Vadis Deutsche Börse? Wohin führt Kengeter Dich? Die Engländer wetzen schon die Messer.

Diesen Beitrag habe ich im vergangenen Februar dieses Jahres veröffentlicht. Seit damals ist viel Wasser den Main hinunter geflossen aber es hat sich nicht wirklich etwas in der Sache getan.

Kengeter und Faber bestanden auf einem Hauptsitz in London, zumal Der dortige politische Entscheider, David Cameron, angeblich auf einem Hauptsitz in London bestand. Für die Bundesregierung war die Angelegenheit kein Thema, man hielt sich aus wirtschaftlichen Entscheidungen heraus. Warum sich die Regierung Merkel allerdings dann in den Verkauf des börsennotierten Unternehmens KUKA an Chinesen einmischte ist wohl deren Geheimnis und bleibt es wohl auch. Obwohl man sich eine blutige Nase holte und jetzt als blamierte dasteht. Der Hauptanteilseigner von KUKA hat seine Anteile an die Chinesen verkauft.

Die Frankfurter Börse, das größte Unternehmen seiner Art in Europa, geht auf das Jahr 1585 zurück. Am 9. September 1585 legten Kaufleute der Stadt die Wechselkurse für Münzen fest  –  die Geburtsstunde der Frankfurter Börse.

Der Brexit hat jetzt viele Dinge geändert und es setzte sich hinter den Türen des Konzerns die Einsicht durch, daß eine Verlagerung des Hauptsitzes an einen Platz außerhalb der EU nicht genehmigungsfähig ist. Ob es zu einem Doppelsitz kommt oder man sich für Frankfurt entscheidet bleibt dahin gestellt. Es wird wohl noch dauern bis dies endgültig feststeht. Es ist erfreulich, daß sich diese Meinung auch bei der Hessischen Landesregierung durchgesetzt hat. Ich erhielt noch am 29. April ein Schreiben von Herrn Volker Bouffier, dem Hessischen Ministerpräsidenten, in dessen Inhalt er das Zustandekommen der Fusion vor die Frage des Hauptsitzes stellte. Seine Argumente waren mir auch schon vorher bekannt aber es war mehr oder minder eine, zwar detaillierte, aber auch glatte politische Stellungnahme.

Jetzt nach dem Brexit haben wir eine neue Situation an der auch unser Wiesbadener “Elferrat” nicht vorbei kann.

“Vive la Francfort!” Die Fusion kann stattfinden und die Strippen werden hoffentlich in Frankfurt gezogen. Es wird Zeit, daß den “Inselaffen” von gestern endlich einmal die Stirn geboten wird. Sie haben dafür gestimmt in Ihrem Käfig zu bleiben und dabei die Zukunft Ihrer eigenen Jugend aufs Spiel gesetzt. Eine Jugend die nur in Teilen zur Abstimmung ging, da das Unaussprechliche ja nicht passieren würde. Es geschah trotzdem. Die ewig gestrigen müssen Ihrer Jugend nun erklären weshalb Sie ohne Europa und seine friedliche Integration auskommen sollen.

Doch das alles gehört hier nicht hin.

Frankfurt ist die beste Wahl für den Hauptsitz der Börse, das ist in der Historie ebenso begründet wie in seiner schieren Umsatzgröße am Handelsplatz.

Un daruff trinke mer en Schoppe! Sie sin ach eingelaade Herr Ministerpräsident.

 

Bulle & Bär in Frankfurt

Bulle & Bär in Frankfurt – Bald Vergangenheit?

Diese Frage muß man laut und öffentlich stellen denn es sieht so aus als kam Kengeter aus der “Kälte” des Investmentbankings in London um den Frankfurtern ihre seit 1535 aktive Börse zu stehlen. Ja, zu stehlen um seinen neuen Job im Chef-Bereich einer neuen Superbörse mit Sitz in London zu ergattern.

Es spielt keine Rolle, daß der Anteil der Deutschen Börse am neuen Unternehmen größer ist als der der LSE (London Stock Exchange), selbstbewußt kaufen die Briten sich die Deutsche Börse für den Preis eines Jobs für Herrn Kengeter. Den mag man ja in ein paar Jahren, oder früher, per Arschtritt wieder entsorgen, aber dann ist es für Frankfurt zu spät, der Hauptsitz und damit die Macht befindet sich bei den Briten, die möglicherweise dann schon nicht mehr in der EU sein werden. Nur wer sich die Hose mit der Kneifzange zumacht wird glauben, daß ein Nicht – Engländer im Zentrum der Finanzmacht in London dauerhaft bleiben kann.

Ein Beispiel für die Politik kann man sich ansehen bei der Entwicklung der Farbwerke Höchst, nachdem diese für ein Butterbrot den Franzosen in den Rachen geworfen wurde. Was bleibt sind dann nur noch Erinnerungen und Bitterkeit für die Entlassenen, die dummen Politiker die den Bankern immer noch glauben und für die traditionsbewußten Bürger dieser so stolzen Stadt Frankfurt am Main.

Herr Feldmann, der OB dieser Stadt hat sich als einziger Politiker laut und deutlich für den Verbleib der Börse in Frankfurt ausgesprochen. Die anderen schweigen peinlich berührt, oder desinteressiert und geben keinen Kommentar ab. Hoffentlich zollt die Regierung in Wiesbaden Ihrer Aufsichtspflicht über die Börse und verweigert unter den gegebenen Umständen Ihre Zustimmung zur Fusion der Börsen.

Die Banker sind auch alle abgetaucht und es herrscht totale Stille im Bankengestrüpp. Siehe Bankhaus Metzler. Die Stadt Frankfurt hat mit Ihrer Polizei einstmals alles versucht um die Ermordung einer Geisel zu verhindern. Das kostete sogar dem stellvertretendem Polizeichef Daschner den Job. Die Bank könnte zumindest versuchen der Stadt etwas zurück zu zahlen. Symbolisch natürlich. Aber man schweigt in diesen Kreisen. Von der Deutschen Bank wird man sowieso nichts hören. DEUTSCHE Bank steht nur noch außen drauf, drinnen ist schon lange etwas anderes. Investmentbanker aus England, Indien und Gott weiß woher noch. Nur nicht aus Deutschland. Das wäre unter einem Herrn Joseph Abs dem ehemaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank niemals geschehen. Abs wurde von David Rockefeller einst als “Führender Bankier der Welt” bezeichnet, und das  bestimmt nicht weil er wußte wie man die Bank melkt.

Ehrungen und Auszeichnungen von Joseph Abs:

1953: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
1965: Bayerischer Verdienstorden
1966: Großes Verdienstkreuz mit Stern am Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
1967: Jabach-Medaille der Stadt Köln[37]
1968: Bernhard-Harms-Preis des Instituts für Weltwirtschaft Kiel
1969: Großkreuz des Gregoriusordens durch Papst Paul VI.
1975: Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[39]
1977: Ehrenbürgerschaft von Argentinien
1979: Gran Oficial de la Orden de Bernardo O’Higgins
1979: Order of Good Hope der Republik Südafrika
1980: Großkreuz des Ordens von Oranien-Nassau der Niederlande
1982: Ehrenring der Görres-Gesellschaft
1984: Order of Al Hussein bin Ali des Königreichs Jordanien
1988: Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1990: Hessischer Verdienstord1991: Ehrenbürger der Stadt Frankfurt am Main

Aber wir wollen an dieser Stelle nicht von dem am 5. Februar 1994 verstorbenen Bankier Abs sprechen sondern aufzeichnen wie es sein könnte, wenn nicht nur Boni – geile Bankmanager das Geschehen in unserer City lenken, sondern Bankiers die diese Bezeichnung auch verdienen und das zusammen mit verantwortungsvollen Politikern.

Nehmen wir den ermordeten Vorstandssprecher der Deutschen Bank Alfred Herrhausen.

Herrhausen galt in fachlicher und persönlicher Hinsicht als Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Spitzenmanagern. Viele Beobachter betonten seine unternehmerische und intellektuelle Brillanz, wobei seine häufig unkonventionellen Konzepte und Gedanken oft Kritik von Vorstandskollegen und der Bankenwelt hervorriefen. So betonte er etwa öffentlich, dass Banken mit ihrer Macht verantwortungsvoll umgehen müßten, und forderte – analog zu Gorbatchows Glasnost in der Sowjetunion – mehr Transparenz  und Offenheit auch für das kapitalistische System, 1987 und erneut 1988 stieß er mit nachdrücklichen Forderungen nach einem wirtschaftlich und moralisch begründeten Schuldenerlaß für hochverschuldete Entwicklungsländer auf massiven Widerstand der internationalen Finanzwelt.

Und heute? Ich rufe Ihnen allen zu: “Yes we can”, We can stop this nonsense and go back to politics for the people and not against them. Wir Frankfurter “Normal ones” wie Herr Klopp sagen würde, können nur mit dem Kreuz auf dem Wahlschein abstimmen, bei den nächsten Wahlen in Hessen oder im März in Frankfurt. Der Magistrat soll sich schwingen und die Börse hier halten. Zur Not muß Herr Kengeter halt alleine nach London ziehen. Ob man ihn dann noch will? Ohne die Deutsche Börse, nur als EU – Ausländer? Flüchtling oder Asylant?

Es gibt noch ein weiteres Bespiel für den Verrat an seiner Company, das war die Fusion von Vodafon mit Mannesmann. Der Deutsche bei Mannesmann hat die Firma für viel Geld an Vodafon ausgeliefert. Heute gibt es ihn nicht mehr im Konzern, Mannesmann aber auch nicht.

Was hat das alles mit den Frankfurter Bürgern zu tun? Das ist doch Politik und Großfinanz! Stimmt schon, aber es ist auch Tradition dieser Stadt ein Finanzzentrum zu  sein und eine Börse zu beheimaten. Unsere Börse! Ein Mann namens Kengeter will sie versilbern. Für ein Linsengericht! Ein noch nie dagewesener Husarenstreich! Kaßt es ihm nicht durchgehen.

Ich fordere die Banker in Frankfurt auf, tut Euch zusammen, unterstützt Euren Finanzplatz Frankfurt und jagt die Engländer zurück über den Kanal. Ich fordere die Politiker auf sich auf die Seite von Frankfurt zu stellen und jedwede Unterstützung zu geben, und wenn es bedeutet die Fusion zu begraben, dann tut das.

Man kann nicht ständig davon reden, daß sich Frankfurt mit dem Finanzplatz London schwer tut und dann die Augen schließen wenn man das GAP verkleinern kann.

 

Alte Börse Frankfurt 1845

Alte Börse Frankfurt 1845

 

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