Die Nachrichten der vergangenen Wochen drehten sich oftmals um das geplante Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU. Damit natürlich auch Deutschland in starkem Maße betreffen. Die Nachrichten waren und sind stark geprägt von starker Kritik an diesem Abkommen, Angst vor Änderungen und Pfründen und amerikanischer Dominanz in den Beziehungen der Zukunft. Angst auch vor angeblich oder wirklich genmanipulierten Lebensmitteln, der deutschen Lebensqualität und vor steigenden Importen aus den USA, speziell im Agrarbereich. In diesen Tagen lesen wir auch von Präsident Hollande in Frankreich, der damit droht das TTIP – Abkommen scheitern zu lassen. Frau Merkel und Herr Obama bekräftigen Ihren Willen bis zum Jahresende zu Resultaten zu kommen, mehr als zweifelhaft meiner Meinung nach. Der vorliegende Vertragsentwurf hat wohl noch sehr viele offene Baustellen und bedarf noch intensiver Verhandlungen. Die Obama Administration hätte etwas mehr Zeit für dieses geplante Abkommen aufwenden sollen, wenn man einen fundierten Abschluß mit der EU anstrebt. Zeit die offensichtlich in den Pazifik – Abkommen aufgewandt wurde.
Auf europäischer Seite gibt es zahlreiche Kritiker des TTIP Vertrages und ich kann nur hoffen, daß diese auch genau wissen was sie tun. Ich beabsichtige nicht an dieser Stelle auf TTIP einzugehen, mein Anliegen ist die Beziehung zwischen Europa, Deutschland und ganz speziell Frankfurt zu den Vereinigten Staaten von Amerka.
Ich wurde 1945 hier geboren und wuchs mit meiner Familie unter dem Schutzschild der amerikanischen Streitkräfte auf. Pershing hieß mein Nachbar, denn ich lebte damals in Hausen, nahe dem Pershing Bunker mit seinen Sprengköpfen. Meine Kindheit und Jugend war sehr stark geprägt von amerikanischen Soldaten, Bürgern und dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In meiner Jugend war Twist, Rock und Roll und Amerika meine Zukunft und die Bedrohung lag im Osten, der DDR, dem Warschauer Pakt und der Sowjetunion. Wir zitterten während der Kuba Krise, als Kennedy ermordet wurde, den Aufständen in der DDR und Ungarn, dem Mauerbau und freuten uns später über den Mauerfall.
Immer war in dieser Zeit Amerika an unserer Seite und ich las lieber im “Sears Katalog” als im “Kapital” von Marx. Ich habe einige Jahre für amerikanische Unternehmen gearbeitet und einige Jahre in New York gelebt. Für meine Generation war und ist Amerika, und ich meine die Vereinigten Staaten, und nicht unbedingt die Kriege die Amerika in den vergangenen Jahren führte, der Inbegriff der Freiheit und Selbstbestimmung in der reinsten Form. Amerika und seine Leader machten in den letzten Jahre auch viele Fehler, aus europäischer Sicht, Irak Krieg, Guantanamo und so weiter, und muß jetzt erleben, daß es dafür auch von seinen früheren Freunden gehaßt und nicht mehr geliebt wird.
Ich bin der Meinung, daß Deutschland wieder näher an die USA heranrücken muß damit auch in Zukunft der Frieden in Europa und damit Deutschland gesichert ist. Ohne die USA kann dies nicht funktionieren, nicht mit Frankreich, nicht mit England oder den anderen EU Staaten, sondern nur mit den USA, Schulter an Schulter. Amerika hat Deutschland die Freiheit und Demokratie gebracht und wir müssen dankbar dafür sein und alles dafür tun, damit diese Ehe nicht nur zweckmäßig ist sonder auch mit gegenseitigem Verständnis und Liebe zueinander ausgefüllt ist.
Hier in Frankfurt leben wir Amerika jeden Tag, wir haben den Rhein Main Airport, wir wissen um die Luftbrücke mit ihren zahlreichen Opfern um uns in Deutschland zu helfen.
Es gibt viele alte und gewachsene Verbindungen zwischen dieser Stadt und Amerika und ich wünsche mir, daß noch viele neu dazu kommen.
Internationalität ist eines der Hauptmerkmale der Region Frankfurt Rhein Main. Bereits im Mittelalter
trafen sich in der Handelsmetropole an der Kreuzung der Flüsse Rhein und Main Kaufleute aus weiten
Teilen Europas, um Handel zu treiben. Die Tradition setzt sich bis heute fort: Frankfurt gilt als die internationalste
Stadt Deutschlands. In der Region Frankfurt Rhein Main leben Menschen aus nahezu allen
Staaten der Erde friedlich zusammen. Dadurch hat sich eine vielschichtige und vielfältige ausländische
Infrastruktur entwickelt. Global operierende Unternehmen schätzen die zentrale Lage der Region in
Europa und die hervorragende Verkehrsanbindung. Ihre Mitarbeiter aus allen Nationen finden schnell
Anschluss und genießen das breite – auch muttersprachliche – Angebot an internationalen Schulen,
Kindergärten, Sportclubs, Kultureinrichtungen und Netzwerken.
Die USA sind traditionell einer der wichtigsten Handelspartner für Deutschland und die Region Frankfurt RheinMain.
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner für die USA in Europa und die USA sind
der wichtigste außereuropäische Handelspartner für Deutschland.
Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Region FrankfurtRheinMain
lassen sich bis weit in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. So begann die deutsche Besiedlung des
amerikanischen Kontinents von Frankfurt aus. William Penn – der Namensgeber für den Bundesstaat
Pennsylvania – traf sich 1677 mit potentiellen Frankfurter Emigranten in dem so genannten Saalhof. Die
Ansiedlung der „deutschen Stadt“ wurde am 6. Oktober 1683 mit Geldern der „Frankfurter-Land-Kompagnie”
gegründet. Die von Präsident Lincoln im amerikanischen Bürgerkrieg geführten Nordstaaten
wurden von Frankfurter Bankhäusern finanziell stark unterstützt. Immer wieder besuchten wichtige
Persönlichkeiten von Ulysses S. Grant bis hin zu John F. Kennedy FrankfurtRheinMain.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Frankfurt Sitz des Hauptquartiers der amerikanischen Militärverwaltung.
Amerikanische Investitionen haben nach dem Krieg zum wirtschaftlichen Aufschwung in
Deutschland beigetragen. Ein Grund ist, daß die amerikanische Handelskammer seit 1927 in Frankfurt
sitzt. Schon 1829 eröffnete das erste amerikanische Generalkonsulat. Auch heute noch nimmt die Region
eine Schlüsselstellung für amerikanische Investitionen ein. Dies zeigt sich auch in der großen Anzahl von amerikanischen Unternehmen im IHK Bezirk Frankfurt. Das sieht man auch sehr deutlich an den Besucherzahlen der Stadt Frankfurt. (Siehe die Rubrik Touristen aus aller Welt) Die USA stellt die größte Gruppe von Besuchern in Frankfurt und wir freuen uns darüber.
Ich wünsche mir, daß das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA noch besser wird als es jetzt ist, daß Frankfurt als amerikanischste Stadt Deutschlands weiter wächst und seine Politischen Leader niemals vergessen wer uns geholfen hat die Stadt wieder aufzubauen. Wenn es nach Amerika und seiner Administration gegangen wäre dann wäre Frankfurt heute die Hauptstadt Deutschlands und nicht das preußische Berlin.