Weidmann für Europa – Nachfolge auf Draghi?

Bald erstmals ein Deutscher an der Spitze der EZB?

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gilt als Gegenspieler von EZB-Chef Mario Draghi. Jetzt will die Bundesregierung Weidmann offenbar zu seinem Nachfolger machen.

19.05.2017, von Philip Plickert, Manfred Schäfers und Werner Mussler

© Reuters Jens Weidmann

Obwohl der Posten des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) erst in gut zwei Jahren vakant wird, ist er schon jetzt Gegenstand allerlei Spekulationen. Als ein Favorit für die Nachfolge von Mario Draghi gilt Bundesbank-Chef Jens Weidmann. Er wäre der erste Deutsche an der EZB-Spitze seit ihrer Gründung Mitte 1998. Nach dem Niederländer Wim Duisenberg, der bis 2003 amtierte, war acht Jahre lang der Franzose Jean-Claude Trichet Europas oberster Geldpolitiker. Seit November 2011 amtiert der Italiener Draghi. Mit seiner ultraexpansiven Geldpolitik und dem „Whatever it takes“-Versprechen gilt er vielen als Retter des Euro. In Deutschland gibt es aber viel Unmut über seine Nullzinspolitik. Ende Oktober 2019 läuft Draghis Amtszeit aus.       

Im politischen Berlin zeichnet sich Unterstützung für Weidmann ab. Nach Ansicht der Bundesregierung ist es an der Zeit, dass ein Deutscher an die Spitze der EZB rückt. Die größte Volkswirtschaft im Euroraum ist bisher bei der wichtigsten Position in der gemeinsamen Notenbank nicht berücksichtigt worden. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) denkt in diesem Zusammenhang daran, in Europa ein größeres Personalpaket zu schnüren.

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