Eines der markanten Frankfurter Wahrzeichen, der hölzerne Goetheturm ist in der Nacht zum heutigen Donnerstag vollständig abgebrannt und wurde komplett zerstört.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Nach Angaben der Feuerwehr war der Turm “nicht mehr zu retten”. Der Turm brannte unter Kontrolle der Feuerwehr komplett ab. Der ideelle Schaden ist “riesengroß” sagte ein Feuerwehr – Sprecher.
Bereits im Mai dieses Jahres brannten zwei Pavillons in Frankfurter Parks ab. Im Grüneburgpark und im Bethmannpark. Ob hier ein Zusammenhang besteht wird durch die Behörden jetzt geprüft.
Bis zu seiner Zerstörung am frühen Morgen des 12. Oktober 2017 war der Goetheturm ein beliebtes Ausflugsziel, das insbesondere von Familien aufgesucht wurde, da am Fuß des Turms ein großer Kinderspielplatz sowie ein Gartenlokal angelegt wurden. Der Turm wurde von 2010 bis 2014 grundsaniert und war seit dem 11. April 2014 wieder öffentlich zugänglich. Der Goetheturm war von Anfang April bis Ende Oktober tagsüber geöffnet.
Der Goetheturm diente als Aussichtsturm, sowie als Sendeturm für den Mobilfunk. Außerdem diente er als Fernsehumsetzer (Kanal E47). Im Jahr 2007 war er nach dem Funkturm Rottenbuch (66 Meter ohne Antennen), dem Jahrtausendturm in Magdeburg (60 Meter), den Zwillingstürmen des Antennenmessplatzes Brück (54 Meter) und dem Aussichtsturm Blumenthal (45 Meter) das fünfthöchste Holzbauwerk Deutschlands.
Etwas zur Geschichte des Goetheturms
Bereits seit 1867 stand an gleicher Stelle ein damals 22 Meter hoher Holzturm. Der ursprüngliche Turm musste nach dem Ersten Weltkrieg wegen Baufälligkeit abgerissen werden.
Der neue Goetheturm wurde 1931 aufgebaut, wofür der Kaufmann und Kommerzienrat Gustav Gerst 28.000 Reichsmark stiftete. Die Stadt stellte das vom damaligen Oberforstmeister Jacobi ausgesuchte Bauholz, insgesamt etwa 340 m³ Kiefern-, Buchen- und Eichenholz, zur Verfügung. Die feierliche Eröffnung fand im November 1931 statt – kurz vor Beginn des Goethejahres 1932 anlässlich des 100. Todestages Goethes. Zuletzt hatte man durch den Baumbewuchs einen Blick auf die südöstlichen Vororte Frankfurts.
Von 1981 bis 1982 wurde der Turm aufwendig renoviert. Zur Wiedereröffnung wurde am Samstag, dem 8. Mai 1982 ein Fest ausgerichtet. Seither findet das Goetheturmfest des Vereinsrings Sachsenhausen e. V. und der ihm angeschlossenen Vereine einmal jährlich am Fuße des Turms statt. Termin ist immer der erste Samstag im Mai.
Unweit des Turmes liegt seit 2000 eine nachgebildete Dorische Säule mit der Inschrift Arkadien, ein Königreich in Spartas Nachbarschaft, ein Kunstwerk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Das Denkmal entstand im Rahmen des Verschönerungsprojektes „Goethe-Turm“.
In den frühen Morgenstunden des 12. Oktober 2017, gegen 03.15 Uhr, gingen bei Feuerwehr und Polizei Meldungen ein, dass der Turm in Flammen stehe. Die nur wenige Minuten später eintreffenden Einsatzkräfte stellten fest, dass sich der Goetheturm bereits im Vollbrand befand. Es wurden keine Löschversuche unternommen, die Feuerwehr ließ den Turm kontrolliert abbrennen. Gegen 4 Uhr brach er in sich zusammen.
Es bleibt zu hoffen, daß der Magistrat sofort ein Wiederaufbau – Projekt für dieses einmalige Kulturobjekt anstößt.