Messe kommt vom lateinischen Wort „missa“. Meist fanden diese im Frühling oder Herbst eines Jahres statt an besonderen Plätzen wo sie viel Aufsehen erregen konnten. Im Laufe der Zeit wurden diese Messen genutzt, um eigene Produkte zu präsentieren.
Damals im Jahr 1150 wurde die Frankfurter Buchmesse auch „Frankfurter Herbstmesse“ genannt und erstmals erwähnt. Zum Hauptteil des Handels und der Präsentationen standen oft Waffen, Stoffe oder auch Gewürze zur Auswahl, aber auch andere besonderen Waren. Dies alles entwickelte sich schnell zu internationalen und wichtigen Universalmessen.
Überhaupt möglich wurde das nur durch besondere Privilegien, die der Kaiser den Teilnehmern der Messe gab. So hatten diese Teilnehmer Messefreiheit, wodurch sie erst die Möglichkeit hatten Waren anzubieten und zu verkaufen. Sie bekamen sogar Geleitschutz, um nicht überfallen zu werden. Über der ganzen Stadt und den Marktplätzen erstreckte sich eine solche Messe.
Schon im Jahr 1370 war Frankfurt am Main eine Messe für Bücher. Durch die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg, wurde Frankfurt zum beliebtesten Handelsplatz in Europa.
Bei Lersner lesen wir im Band 2, Kapitel XXVIII.
Von der Buchdruckerey
Christian Egenolph ist der erste Drucker allhier und dedencket Adam Lonicer, Physicus in seinem Kräuter -Buch, in der Vorrede, daß sein Schweher, weyland Christian Egenolph, dieses Kräuter-Buch, so anfangs durch wehl. Eucharium Rößlin/Medicinae Doctorem allhie zu Franckfurt, für den gemeinen Mann, geringe und einfaltige gestellet seie, gedruckt habe; Hierzu habe nicht geringe Befürderung und Fleißes gethan, Reverendus S. Theologiae Doctor Johannes Gripius Andronicus, sein freundlicher lieber Schwager, Egenophischer Truckerey Mit-Verwandter, und dieses Werck ein Mit-Verleger, so propter fingularem eruditionem & studium in publicandis bonis Autoribus gelehrten Leuthen wohl bekandt ist. 1582. 1. Sept. 1533. Donnerstag nach Invocavit. Bittet Christian Egenolph/Buchdrucker, den Magistrat zu einem Hauß zu behelffen das er um ein leidigen Zinß haben könte. Nach diesem habe ich folgende Druckerherren gefunden.
1526 Wilhelm Rudel, Buchdrucker, Bürger zu Franckfurt.
1553 Druckte Hermann Gülffrich, wohnhafft in der Schnurgassen im Krug, den Catechifmum Lutheri in fol.
1563. Druckte Hans Heckler, die Süanische Chronica
1564 Dinstag den 3. Aug. Als Sigismund Feyerabend und Georg Raab beyde Buchdrucker gebetten, demnach E.E. Raths Reformation nit mehr zu bekomen/daß man dieselbe ubersehen lassen, und Ihnen zu trucken ubergebe, so wollen sie im trucken derselben, solchen Fleiß anwenden/daß F.F.Rath und männiglich Wohlgefallen daran haben soll: Soll man der Advocaten ihr der Trucker Ansuchen anzeigen und befehlen, ged. F.F.Raths Reformation vor sich zu nehmen, zu ersehen/an Orten und Enden wo es vonnöthen ändern und zu verbessern/auff daß die wiederumb gedruckt werde.
1561 Ciriacus Jacobus, Martin Bauer, Andreas Wechelius
1566 Nicolaus Basse
1571 Hat Johann Wolffius das Solmische Land-Recht in fol. gedruckt.
1575 Martin Lechler
1578 Johann Bringern druckt die Frankfurter Reformation in fol. & c. dessen Symbol.Estode prudentes ficut ferpentes & fimplices ficut Columbae.
1579 David Zöpflin und Hans Rasch druckten die Bibel.
1587 Johann Spies. Beat Servata Fides.
1588 Cufpinianus
1592 Johann Feyerabend.
Dinstag den 27. Märtz. Bittet Paulus Brachfeldt/Burger und Buchhändler allhier/daß man in Erwegungderen in fupplication eingeführter Motiven Ihme den conficeirten Druck, Quenalis Historiae Jacobi Franci, wiederumb relaxiren, und behändigen, auch dieselbe zu verkauffen Ihme gestatten, und dardurch seinem eusersten Schaden zuvorkommen wolle. Soll man dasjenige so er Anno 1594. bis uff 1597 in dieser Materie getruckt/Ihm ferner zu trucken gestatten, und die abgeholte Exemplaria wieder zustellen/was aber in Anno 98. in der halbjährigen Relation getruct, wofern Er den Passum, welcher von dem Fürsten von Braunschweig Meldung thut, heraus lassen wird, soll man Ihme dieselben zu continuiren gestatten/doch daß er jederzeit/der Trucker Ordnung gemäß den Autoren und den Ort/wo es getruckt wird/hinzusetze.
1599 Johann Sauer.
1601 Wolfgang Richter.
1608 Donnerstag den 22. Dec. Als die Herrn Verordneten zu der Trucker-Ordnung anbracht, es unterstehe sich Conrad Cortheis, Calender zu drucken, welche nit allein gantz falsch und darinnen viele Errata zu befinden/sondern es seye auch gantz schimpflich daß dergleichen falsche Sachen allhier solten getruckt werden :/: Soll man ermelten Cortheisen beschicken/deswegen zu Red stellen lassen/und darauf alle Calender von Ihne nehmen und conficiren lassen.
1609 Matthias Becker, Sigismundus Latomus
1616 Hartmann Palthenius.Symbol.Eftote prudentes ficut ferpentes & fimplices ficut columbae.
1618 Paul Jacobi, 1618 nthon Humm
1621 Egenolphus Emmelius.Symbol. in Deo laetandum.
1623 Johann Hofer.
1624 Caspar Rotel.
1626 Wolfgang Hoffmann.
1642 Dinstag den 15. Nov.Philipp Fievet und Johann Friedrich Weiß, soll man eine Buchdruckerey erlauben/doch daß sie sich in alllem der Ordnung gemäß verahlten/und von allem, was gedruckt/ ein Exemplat zur Cantzley lieffern.
1661 Johann Georg Spörlin, Johann Görlin,
1662 Joh. Hieronymus Pollich, Mathias Kempffer, Daniel Fiever
1665 Heinrich Frieß.
1666 Johann Andres.
1667 Balthas. Christoph Wust, Senior
1671 Egidius Vogel, Blasius Ilßner
1681 Johann Philipp Andrea.
1684 Johann Haaß, Johann Dieterich Friedgen.
1691 Balthas. Christiop Wust, Junior.
1693 Johann Bauer.
1694 Johann Wust, Martin Jaquet.
1695 Peter Begereiß.
1699 Nicolaus Weinmann.
1703 Johann Balthasar Wächter.
1704 Matthias Andrea.
1706 Anthon Heinscheidt. Druckte die Frag=und Anzeigungs-Nachrichten 1722
1714 Marcus Huber.
1716 Christian Gottfried Meyer.
1717 Balthasar Diehl.
1722 Reinhard Eustachius Möller.
1723 Hohann Banjamin Andrea.
1724 Christian Friedrich Waldaw.
1727 Henrich Ludwig Brönner.
1728 David Jacob Crona
Der Buchdruck in Frankfurt konnte erst vergleichsweise spät Fuß fassen, die Stadt entwickelte sich zwischen 1530 und 1560 in einem rasanten Prozess zur wichtigsten Druckmetropole Europas. Am Beispiel des ersten Druckers Christian Egenolff sowie des bedeutendsten Verlegers Sigmund Feyerabend kann man die Entwicklung verfolgen. Beide haben den Buchdruck in Fankfurt, zusammen mit den anderen Kollegen im 16. Jahrhundert stark geprägt.