Ein langweilige Überschrift über diesem Artikel für ein aufregendes und hin und her tobendes Fußballspiel im Waldstadion. Man könnte es auch überschreiben: “Ein Büffel wird geboren”.
Aber erst einmal langsam und immer der Reihe nach. Ein total vogelwildes und verrücktes Spiel in Frankfurt.
In der 20. Minute ist es endlich soweit. 1:0 für Frankfurt. Kostic schießt einen scharfen Freistoss und trifft Rebic direkt auf die Stirn. Absicht oder nicht. Rebic lenkt den Ball mit der Stirn gegen den Lauf von Torwart Baumann in das Tor. Ante Rebic flippt fast aus vor Freude über sein Kopfballtor. Rebic humpelt über den Platz und Jovic macht sich vorsorglich warm.
Frankfurt läßt in dieser Phase zu viele Chancen liegen. Das könnte sich rächen. Die Hoffenheimer spielen natürlich viel stärker als Hannover in der vergangenen Woche.
In der 43. Minute geschieht was sich schon andeutete. Joelinton stochert den Ball zum 1:1 ins Tor, nachdem Szalai Trapp mit einem Hackentrick alt aussehen ließ. Das Spiel geht unentschieden in die Pause nachdem Frankfurt zu viele Chancen nicht verwertete und Hoffenheim durch Leichtsinn den Ausgleich schenkte.
In der zweiten Hälfte spielt Hoffenheim erstmal dominanter als die Eintracht und, die muß damit rechnen ins Hintertreffen zu geraten. Szalai hämmert den Ball zwischenzeitlich an die Latte und es ist eine Frage der Zeit bis Hoffenheim in Führung geht.
In der 60. Minute vernascht Berfodil den Frankfurter Toure und versenkt den Ball in die linke Ecke, unter Trapp hindurch. Der hätte den Ball eigentlich halten können aber nur hätte.
Hoffenheim sieht jetzt aus wie der Sieger, Frankfurt rennt gegen den Gegner an. In der 65. Minute muß Adams wegen gelb/roter Karte raus. Hoffenheim muss jetzt mit einem Mann weniger auskommen.
Die Eintracht versucht alles aber das Runde will nicht in das Eckige. Chancen gibt es auf beiden Seiten. In der 84. Minute, kurz vor Ende der regulären Zeit hämmert Hasebe den Ball auf das Hoffenheimer Tor, Baumann hält schon wieder.
Kurz vorher geht Rode raus und Paciencia, der junge Mann aus Portugal kommt rein.
In der letzten Minute köpft Haller den Ball zum 2:2 Ausgleich an Baumann vorbei ins Tor. Haller erzielt mit seinem 12. Bundesliga Tor, in dieser Saison, den wichtigen Treffer. Hoffenheit ist jetzt von der Rolle und die Eintracht versucht in den letzten Minuten noch den Siegtreffer zu erzielen. Man kann sehen, da geht noch was. Die Zauschauer toben und peitschen die Eintracht nach vorne.
In der sechsten Minute der Verlängerung klappt das dann doch noch. Paciencia nimmt einen Ball von Haller auf und köpft in das kurze Ecke. 3:2 und ein neuer Bulle wurde geboren.
Die Büffelherde hat einen neuen Jungbüffel produziert, Goncalo Paciencia, der 24. jährige Portugiese macht den Sack zu und erzielt den Siegtreffer. Das Stadion bebt und die Fans sind von der Rolle. Man hatte zwar gehofft zu gewinnen aber die stark gebeutelten Hoffenheimer spielten saustark und konnten nur mit geballter Büffelkraft gezähmt werden.
Haller als absoluter Leader im Sturm, Jojic, Rebic, Kostic und jetzt auch noch Pacienca. Eine starke Herde, auf Angriff gebürstet. Eigentlich war ich im Zweifel was das Weiterkommen gegen Inter betrifft. Nach diesem Spiel denke ich können wir alle in Frankfurt auf das Viertelfinale hoffen.
Die beiden Trainer produzierten sich auf total gegensätzliche Art und Weise. Jugendliche Arroganz und Überheblichkeit auf der einen Seite und sachliche, freundliche Erfahrung und Eloquenz auf der anderen Seite. Nagelsmann legte sich nach dem Abpfiff noch mit Hasebe an weil der ich über einen schaupielernden Hoffenheimer Protagonisten beim Schiedsrichter beschwert hatte. Der Krampf des Schauspielers kostete Hoffenheim noch ein Paar Punkte da die Nachspielzeit natürlich den Boden für den Frankfurter Sieg legte.