Ein kleines Gedicht zur Geschichte des “Stöffchens”
Diese zwe Kanonestöppel
strentztens nächtlich aanstens Eppel.
Hawe se im Rohr versteckt
Bis der Hauptmann es entdeckt.
Der ruft grimmig
Ihr Nichtsnutzer
holt gleich den Kanonenputzer
und schafft mer des Zeug anaus
Eppel sein für mich en Graus.
Also stiessen se ins Rohr
plötzlich quoll ein Strom hervor
Alles staunte ob dem Wunner
und hielt rasch de Becher unner.
Selbst der Hauptmann fand in fei,
erfunne war der Ebbelwoi.
Erstmals wird der Apfelwein um das Jahr 800 erwähnt, in Frankfurt allerdings erst viel später. um das Jahr 1600. Im Jahr 1638 legte der Rat der Stadt Frankfurt eine Reinhaltungsbestimmung fest; diese gilt sogar noch bis heute.
Damals galt der Apfelwein in Frankfurt noch als Getränk für arme Leute, das Traditionsgetränk war sehr guter Wein der Maingegend. Klimaveränderungen, militärische Verwüstungen und der ab Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Ausbreitung der Reblaus, aus Amerika eingeschleppt, führten zu einer Erfolgsgeschichte des Apfelweins als Weinersatz.
Die Herstellung des Apfelweins ist recht einfach. Die Apfel werden zerdrückt, nicht geschnitten, anschliessend schlugen die Kelterer die entstandene Masse in grobe Baumwolltücher und stapelten diese aufeinander, auf einem Holzrost. Durch Drehen eines Holzbalkens wurde der Stapel zusammen gedrückt. Aus dem Stapel lief nun der frische Saft, “SÜSSER” genannt, in einen großen Holzbottich. Von dort gelangte er in im Keller gelagerte Eichenholzfässer. Durch Gärung entstand nun der “Rauscher”, ein Getränk, welches schnell das Hirn vernebelte. Bis zur völligen Gärung vergehen 3 -4 Monate und es entsteht ein reiner Apfelwein.
Getrunken wird der Apfelwein traditionell aus 0.3 Liter Gläser mit einem Rautenmuster. Es gibt auch 0,25 Liter Gläser, doch diese werden vom Volksmund “Beschissergläser” genannt. Das 0.3 Liter Glas wird Schoppen genannt.
Dann gibt es die bekannten Apfelwein – Bembel aus Steingut. Diese werden noch heute im Westerwald auf traditionelle Weise gefertigt und bemalt. Darin bleibt der Apfelwein schön kalt. Es gibt verschiedene Größen, als 4er, 8er oder 12er, je nach Inhalt von Schoppen, genannt.
Im Winter trinkt der Frankfurter auch schon einmal einen “Heißen” Apfelwein, um eine Erkältung zu bekämpfen. Der Apfelwein wird erhitzt, mit einer Zimtstange, einer Scheibe Zitrone, eventuell einer Nelkenknospe und etwas Zucker angereichert und dann getrunken. Dieses Getränk bringt den Körper zum Schwitzen.Zu viel darf man allerdings nicht trinken, es droht sonst ein arger Kopfschmerz.
Wohl bekomms!